Die Filmentwicklung

Was macht den Reiz am Entwickeln des eigenen Films aus?


Vielleicht fotografierst du schon länger analog und möchtest deine Filme nun auch selbst entwickeln, oder du beschäftigst dich zum ersten mal mit der analogen Fotografie und denkst dir, wenn dann möchte ich den gesamten Prozess von Anfang bis Ende selber machen. In Jedem Fall lohnt es sich, das selbst Entwickeln auszuprobieren. So kannst du deine analogen Fotos viel schneller betrachten und genießen, als wenn du den Weg über ein Labor gehst. In der Regel wirst du bei einer Entwicklung durch ein Labor 7-14 Tage auf deine Bilder warten müssen. Insbesondere wenn es sich um einen Schwarzweißfilm handelt, dauert es eine Weile, bis man die entwickelten Bilder zurückbekommt. Das hat auch damit zu tun, dass nicht mehr so viele Labore SW entwickeln wie früher einmal, sodass die Filme erst noch in Speziallabore geschickt werden müssen. Außerdem erfordern SW Filme oft unterschiedliche Behandlungen beim Entwickeln. Im Gegensatz zur Farbentwicklung nach dem C41 Prozess, wo alle möglichen Filme gemeinsam entwickelt werden können, sind die Entwicklungszeiten bei SW Filmen abhängig von der Filmempfindlichkeit und dem Filmtyp. 

Die Entwicklung Zuhause geht da viel schneller. Wer geübt ist und alle Utensilien griffbereit hat, kann schon nach 20 Minuten seine entwickelten Fotos betrachten. Die Kosten halten sich dabei in Grenzen und liegen pro Film eher noch unter dem Preis einer Laborentwicklung, wenn man die aufgewendete Zeit nicht einrechnet. 

All dies sind recht pragmatische Gründe, die für das selbst-Entwickeln sprechen. Und natürlich gibt es auch Vorteile bei der Laborentwicklung. Man muss sich nicht mit dem Prozess auseinandersetzen und die Wahrscheinlichkeit das ein Film durch falsche Entwicklung unbrauchbar wird, ist sehr gering. 

Wir finden aber, dass es noch einen ganz anderen, viel gewichtigeren Grund gibt, seine Filme selbst zu entwickeln, oder die zumindest einmal ausprobiert zu haben. Es geht uns darum, den gesamten Prozess selbst zu erleben. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man die Fotos nicht bloß gemacht hat, sondern sie auch selbst entwickelt hat. Ihr werdet dabei Lernen mit den benötigten Chemikalien zu hantieren, feststellen dass das alles eigentlich gar nicht so kompliziert ist und am Ende ist es immer ein schöner Moment, wenn man den Entwickelten und fixierten Film aus dem Entwicklungstank nimmt und zum ersten mal einen Blick auf die Negative werfen kann. Ihr habt am Ende nicht nur die Fotografien auf Film angefertigt, sondern die Bilder auch selbst auf Film sichtbar gemacht. 

Es geht beim analogen Fotografieren und Entwickeln nicht nur darum Erinnerungen in Form von Fotos festzuhalten, sondern auch darum neue Erinnerungen zu schaffen. Und am Ende könnt ihr voller Stolz eure Fotos betrachten und haltet echte Unikate in Händen. Natürlich ist der Prozess mit dem Entwickeln des Filmes noch nicht beendet. Denn Ihr wollte ja aus den Negativen noch Positivbilder machen. Dies machen wir entweder indem wir die Bilder einscannen und invertieren oder indem wir im Anschluss noch in die Dunkelkammer gehen und analoge Abzüge auf Fotopapier machen. Letzteres empfehlen wir zumindest einmal ausprobiert zu haben. Der Aufwand ist hierbei ein bisschen größer, aber es lohnt sich, die Bilder auch mal selbst auf Fotopapier belichtet zu haben. Dennoch wissen wir auch, dass Fotos heute oft auch digital genutzt werden. Entweder um sie mit anderen digital zu teilen, oder um sie noch nachzubearbeiten und dann ausbelichten zu lassen. Da nicht jeder die Möglichkeit hat sich eine Dunkelkammer einzurichten, die man zum Entwickeln der Filme nicht zwingen braucht, aber zum Ausbelichten auf Fotopapier zu empfehlen ist (Auch hier gibt es noch andere Möglichkeiten, auf die wir aber an anderer Stelle eingehen), scannen wir eure selbst entwickelten Bilder auch ein und geben sie euch mit. Von uns erfährst du auch, welche Möglichkeiten es gibt, ohne hohe Kosten, seine selbst entwickelten Filme auch Zuhause zu digitalisieren. Von der einfachsten Methode, dem abfotografieren mit dem Handy, bis hin zu professionellen Repros mit der digitalen Kamera und dem Einscannen mit durchlicht- bzw. Filmscannern. 

Wir können dir nur ans Herz legen, das Experiment zu wagen und einmal deinen eigenen Film selbst zu entwickeln. Alle Informationen und Materialien die du dafür brauchst findest du hier auf unserer Website oder in einem unserer Kurse. Wir wünschen dir viel Spass beim Entdecken, Lernen und Experimentieren.